Das Motiv
Mein Motiv ist die Bewegung. Die
Bewegung wird entweder von einer Struktur getragen oder
durch Figuren symbolisiert. Bei den Figuren entspringt die
Bewegung einer Zustandsbeschreibung. In der Umsetzung kam
ich zur Verwendung von Licht hinter meinen Bildern. Die
Eigenbewegung des Lichtes übernimmt die strukturelle
Bewegung die dem Bild entspringt und überträgt sie mit der
Farbe in den Raum. In der Folge habe ich Leuchtstoffröhren
hinter meinen Bildern integriert und damit für mich die
konservative Vorstellung von Malerei um ein Element
erweitert. Der Rhythmus der Struktur dient der spezifischen
Bewegung der Farbe .So vervielfacht sich die physische
Qualität der Farbe mit dem Durchlicht und lässt ein neues
Bild entstehen. Im Normalfall betrachtet man ein Bild mit
einer Lichtquelle außerhalb des Bildes, diese Situation
fokussiert die Betrachtung auf die Bildquelle. Während die
Durchlichtung eines gemalten Bildes auf eine erweiterte
sinnliche Wahrnehmung zielt, die eng mit dem Geheimnis der
Natur des Lichtes verbunden ist. Das Licht wandert addierend
durch die Pigmente und erzählt dem Betrachter alles was auf
der Bildfläche geschehen ist. Die Pigmente laden sich auf
und übertragen die Farbigkeit in der Summe des Auftrags über
das Licht in den Raum des Betrachters. Die Wechselwirkung
zwischen Materie und Licht entwickelt ein Farbraumbild, dass
durch das Maß der Bewegung des Lichtes die zweidimensionale
Denkschranke in der Betrachtung des Bildes auflöst. Es ist
eine unverletzte Schnittstelle zwischen dem Licht und der
Malerei entstanden, eine Dimension, die sich mit dem
abgebildeten entfernt um zur Bewegung des Lichtes
zurückzukehren.
Die Grundlagen
Struktur, Farbe, Licht und Form sind
die Grundlagen meiner Arbeit. Meine wichtigste Farbe ist das
Gesamtspektrum von Rot. Es hat die stärkste Leuchtkraft und
ist am beweglichsten in der lasurtechnischen Überlagerung.
Ich arbeite mit Acryl und Öl und lege in sehr leichten
Lasuren die Farben übereinander. Diese Technik kommt der
Tatsache entgegen, dass ein materielles Zuviel dem Licht den
Zutritt zum Raum verwehrt.
Die Bildformen
1 Das Farbraumbild
Die Standardform ist ein etwa 10 cm tiefer Rahmen mit einer
Lichtquelle dahinter. Diese Bilder bezeichne ich als
Farbraumbild.
2 Das Aufsatzbild
Die überhöhte oder altarische Form des Farbraumbildes ist
das Aufsatzbild. Es ist ein 4 cm tiefer Rahmen auf den ein
weiterer kleinerer Rahmen mit 7 cm Tiefe aufgesetzt wird.
Hier befindet sich die Lichtquelle hinter dem kleineren
aufgesetzten Rahmen.
Susanne Bender, Januar 2009
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